Gemüseblog
Chinakohl – Herbstgenuss
3. November 2021

Kühl und feucht, wie das Wetter derzeit sich entwickelt, das liebt der Chinakohl, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Er nutzt insbesondere alle Sonnenstrahlen zwischendurch, um immer noch weiter Blätter und auch den Kopf auszubilden.

Auch in diesem etwas ungewöhnlichen Jahr können sich alle Gemüsefreunde freuen, die im Juli und August Chinakohl gepflanzt haben. Die Jungpflanzen waren weniger durch Trockenheit, eher durch Schnecken gefährdet.

Derzeit lohnt sich vor allem eine Vliesabdeckung, um die Köpfe vor einzelnen Reifnächten zu schützen. Leichten Raureif halten sie zwar aus. Gefrieren aber die Köpfe, wird oft das Gewebe geschädigt, und in der Folge können sich Fäulniserreger einnisten und verbreiten.

An Sonnentagen deckt man lieber ab. Die luftige Umgebung ist ungünstig für den Alternariapilz, der manchmal an den Umblättern rundliche, braun abgestorbene Flecken verursacht. Wer zugedeckt hat, schaut am besten wieder einmal nicht allzu früh am Vormittag unter das Vlies, um wenigstens einen Teil der Schnecken absammeln zu können, die sich leider unter dem Vlies auch wohlfühlen. Derzeit finden wir die weißschleimigen Ackerschnecken, sehr große orangefarbene Wegschnecken und dazu leider auch bereits sehr viele millimeter- bis höchstens ein-zentimeterlange Jungtiere von dieser Art, die schwarzgrau gefärbt sind, mit beigefarbener Fußsohle. Bei sehr starkem Befall wird man zusätzlich den Einsatz von Schneckenkorn in Erwägung ziehen. Die verträglichsten Produkte enthalten Eisen-III-Phosphat und sind auch im Bioanbau zugelassen.

Wir ernten nun auch sehr kleine Exemplare, die kaum noch einen Kopf bilden werden, dazu überreife Köpfe, die kaum noch intaktes Umblatt haben und auch oft bereits sehr hell verfärbt sind.

Diese Köpfe schauen schlimm aus: Braunfleckig, teils abgestorben durch Alternaria, dazu sind die meisten Umblätter zerfressen von Schnecken. Dennoch ist eine sehr gute Ernte an Köpfen, die sich bereits recht hell präsentieren, zu erwarten, wenn erst einmal ein, zwei Schichten der Umblätter abgeschält sind.
Solche Köpfe sind besonders empfindlich bei strengeren Frösten, also entweder mit einer Doppellage Vlies abdecken oder tief abschneiden, senkrecht in eine Kiste gestellt und kühl (z. B. Garage) bis zum Verbrauch im Lauf der nächsten Wochen einlagern.