Gemüseblog
Faszinierende Kalebassen – nicht nur zu Halloween
26. Oktober 2021
So ganz leicht hatten sie es heuer nicht, unsere Kalebassen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Als Wärme liebende Sonnenkinder, die mit ihrer Blüte kurz nach den „normalen“ Kürbissen einsetzten, bildeten sie erst spät Früchte.
Man sah die weißen fünfteiligen Blüten heuer in vielen Gärten. An vollsonnigen Standorten streckte sich zunächst wie immer eine Vielzahl männlicher Blüten aus dem Blättermeer, später folgten weibliche, mit deutlichem Fruchtansatz unter dem weißen Blütenteller. Allerdings behielten die Pflanzen in kühleren oder eher regnerischen Perioden die ersten Fruchtansätze selten. Erst in Wärmeperioden kamen dann schließlich etliche Früchte zur Entwicklung. Wer Kalebassen mit länglichen Früchten am Spalier zieht, erzielt lange Keulen. Liegen Jungfrüchte auf dem Boden, bilden sie aufgrund der Streckung zwischen Stielansatz und meist schwerem Blütenende gekrümmte, teils bizarr geformte Früchte. Diese sollten, wenn es eine ausreichend milde Herbstwitterung zulässt möglichst lange zur vollständigen Ausreifung an der Pflanze verbleiben. Dann halten sich die Früchte später als Dekoration wochen- oder sogar monatelang. Frost dürfen grüne Früchte jedoch keinesfalls erleben, dann beginnen sie bald zu faulen. Man kann versuchen, die Früchte vollständig austrocknen zu lassen, in südlichen Ländern dienten sie so früher als Wassergefäße. Zu prüfen ist dann auch, ob sich im inneren pralle, ausgereifte Samen befinden, zur Aussaat im nächsten, vielleicht wieder sonnigerem Jahr.
Jetzt dienen sie als ungewöhnliche Halloween-Dekoration. Wer sie nicht verletzen will, platziert sein Arrangement vor Regen geschützt und klebt einfach Augen und Rachen aus Papier oder Blättern mit etwas in Wasser angedicktem Mehlbrei auf. Ausgeschnittene Kalebassen halten nämlich nur noch begrenzte Zeit.