Gemüseblog
Kraut- und Braunfäule – auch in Nordbayern
27. Juli 2021
Seit vielen Jahren war Nordbayern weitgehend verschont von schlimmen Ausprägungen der Kraut- und Braunfäule an Tomaten. Heuer herrschen optimale Infektionsbedingungen, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie:
Längere Zeiten mit nassen Blättern bei rund 14 Grad Celsius, dazwischen ein paar Sonnentage, an denen sich aus den Sporenlagern Sporen über den Wind weiter verbreiten können und dann in der nächsten Regenperiode neue Pflanzen befallen können.
Unsere Tomaten stehen in weitem Abstand, sie sind pünktlich ausgebrochen worden und braunfleckige Blätter wurde laufend entfernt, daher gibt es nur an zwei Pflanzen bereits schwarzfaule Flecken am Stängel. Solange die Triebspitzen noch wüchsig sind, lassen wir sie jedenfalls stehen. Sollten nämlich viele trockene Sonnentage folgen, stoppt der Krankheitsverlauf.
Wir haben heuer ein bunt gewürfeltes Sortenprogramm: Je zwei Pflanzen ohne Regendach, zwei Pflanzen, die allesamt gesund sind, unter einer drei Meter breiten Regenüberdachung, die sich somit heuer bestens bewährt. In den Vorjahren hätten wir sie nicht gebraucht.
Den stärksten Befall mit schwarzen Stängelpartien zeigt die Sorte ‘San Berao‘, eine Weiterentwicklung aus ‘De Berao‘ (sehr robust, aber mäßig im Geschmack), die sich jedoch anscheinend nicht bewährt. Die Sorte hat auch einzelne, stark befallene reife oder unreife Früchte.
Mit gesunden Blättern steht die Cocktailtomate ‘Primabella‘ auf unserem Beet, die zumeist robuste Sorte ‘Philovita F1‘ zeigt nur wenige kleine Blattflecken.
‘Resibella‘ hat ebenfalls nur wenige, etwas größere Flecken, und mäßigen Befall im unteren Drittel der Blattzone zeigen unsere übrigen Sorten: ‘Green Zebra‘, ‘Black Cherry‘, ‘Nagina F1‘, ‘Bruds Atomic Grape‘, ‘Rose Crush F1‘ und ‘Honey Comb F1‘.
Noch hoffen wir auf eine weitere Tomatenernte, insbesondere wenn überwiegend trockene Tage nachfolgen.