Gemüseblog
Supergrüne Gärten
11. Juni 2021

Die reichlichen Niederschläge im Mai in Verbindung mit fast durchgehend kühlen Temperaturen - es war das kühlste Frühjahr seit Jahren - haben bayernweit zu einem im Vergleich mit den Vorjahren deutlich verzögerter Entwicklung geführt. Seit Juni steigen die Temperaturen, und jetzt sprießt wirklich alles aufs üppigste, freuen sich die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Ein kleines oder mancherorts auch größeres Problem sind Schnecken, die die aktuelle Witterung natürlich ebenfalls schätzen.

Für uns Gärtner wird es in den nächsten Wochen wichtig sein, die bisher mit Wasser „verwöhnten“ Pflanzen weiterhin gut zu versorgen, wenn die Wasservorräte aufgebraucht sein werden. Das wird schneller gehen als mancher denken wird. Üppige Bestände brauchen bei sommerlicher Vegetation etwa vier Liter Wasser je m². Gute Böden speichern bis zu 200 Liter Wasser je m². Also wird die Speichermenge bei milder Sommerwetter 50 Tage reichen. Steigen die Temperaturen aber über 30 Grad, verdoppelt sich der tägliche Wasserbedarf. Somit reichen die Vorräte nicht einmal über einen Monat. Das besonders üppige Grün wird noch mehr Wasser brauchen, Wind erhöht noch zusätzlich die Verdunstung.

Vorbeugend Wasser sparen können wir nach dem Vorbild der unterfränkischen Winzer, indem wir ohnehin nötige Schnittmaßnahmen vorziehen. Tomaten und andere Gemüse sollen wirklich pünktlich ausgelichtet werden, damit die Pflanze nicht unnötig Geiztriebe bilden muss, die man dann später ohnehin entfernt. Abgeerntete Salatstrünke, aufgeschossene Rettiche oder auch Unkräuter werden frühzeitig entfernt. Am besten verwendet man organisches Material gleich zum Mulchen, was die Wasserverdunstung aus dem Boden deutlich verringert.