Gartencast
Blumenwiesen mähen
1. Juni 2022

Blumenwiesen sind wieder „in“. Sie sind pflegeleichter und vor allem ökologisch wertvoller als intensive Rasenflächen. Damit die Blütenpracht der Blumenwiese über Jahre hält kommt dem Mähen große Bedeutung zu, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Blumenwiesen mähen - Gartencast Juni 2022

Warum mähen?

Ohne jährlichen Eingriff können Blumenwiesen verbuschen, unerwünschte Pflanzen einwandern und sich stark ausbreiten. Das Schnittgut bleibt zunächst auf der Wiese, wird locker ausgebreitet und mehrmals mit einem Rechen gewendet, sodass sich Blumen und Kräuter aussamen können. Durch Entfernen des trockenen Heus werden dessen Nährstoffe aus dem Bestand genommen, sodass die Wiese mager bleiben oder werden kann. Verbleibt und verrottet das Gras bzw. Heu auf der Wiese, kann es faulen und kahle Stellen entstehen lassen.

Wann und wie oft mähen?

Im Gegensatz zu den sehr oft zu mähenden Zierrasenflächen dürfen Blumenwiesen nur ein bis drei Mal jährlich geschnitten werden. Die Häufigkeit hängt unter anderem von der Wüchsigkeit des Bestandes ab und dem Vorkommen von möglichst vielfältigen Blumen und Kräuter. Auf nährstoffreichen Wiesen, die meist weniger kräuterreich ausgestattet sind, kann das Zurücknehmen bis zu drei Mal erfolgen, vor allem in niederschlagsreichen Regionen.

Reich an Blumen und Kräutern ausgestattete Wiesen kommen auf nährstoffarmen, durchlässigen, trockenen Standorten vor, wo sich zudem der Grasbewuchs schwächer zeigt. Dort kann die Mahd auch nur einmal im Herbst, z.B. Mitte bis Ende September erfolgen.

Genaue Zeitpunkte richten sich nach der Samenbildung der blühenden Bestandteile. Damit sich Glockenblumen, Margeriten, Wiesensalbei, Storchschnabel und Co. in der Wiese ausbreiten können, wird gewartet, bis ihre Blütenstände Samen gebildet haben.

Wie mähen?

Für große Flächen lohnt sich die Anschaffung eines Balkenmähers. Auf kleinen Wiesen kommt Sensen in Betracht, am besten von Hand. In Kursen kann diese Tätigkeit erlernt werden. Bei der Alternative, der Motorsense, gilt es auch Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.

Auf großen Flächen kann die Mahd alternierend erfolgen: die Wiese wird nicht komplett an einem Termin, sondern abschnittsweise in zeitlichen Abständen gemäht. So verlieren Insekten und andere Nützlinge ihr gewohntes Habitat nicht schlagartig und finden vor Ort Rückzug auf verbliebenen Wiesenpartien

Finden Blumenwiesen in – kleineren - Gärten keinen Platz, können auch Inselflächen oder breite Säume vor Hecken den Wiesencharakter herstellen.

Weitere Tipps zur Blumenwiese

Artenreiche Blumenwiesen wachsen auf trockenen, nährstoffarmen Standorten. Mehrjährige Wildblumen und Kräuter setzen sich in der Wiese umso mehr gegenüber Gräsern durch, wenn der Standort weder gewässert noch gedüngt wird. Daher ist es auch bei einer Neuanlage wichtig, eine vorher stets gedüngte Garten- oder Rasenfläche abzumagern. Dies kann durch Einarbeiten von Sand, Splitt oder nährstoffarmem Boden vor der Aussaat erfolgen.