Pressemitteilung - 22. September 2022
Weitere Fortbildungsabschlüsse „Geprüfte/r Fachagrarwirt/in Baumpflege – Bachelor Professional Baumpflege“

An der Staatlichen Meister- und Technikerschule der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim haben die nächsten Prüflinge die Fachagrarwirtsprüfung auf Basis der neuen Verordnung erfolgreich absolviert, die seit dem 1. Januar 2021 gilt.

Um zur Prüfung zugelassen zu werden, mussten die Prüflinge eine Ausbildung als Gärtnerin bzw. Gärtner, Forstwirtin bzw. -wirt oder Landwirtin bzw. -wirt abgeschlossen haben. Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit mehrjähriger einschlägiger Berufserfahrung in der Baumpflege von mindestens 5 Jahren oder nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung in einem anderen Beruf mit mindestens 3 Jahren Berufspraxis in der Baumpflege sind nach der novellierten Prüfungsverordnung auch zugelassen.

Gut gerüstet für Fach- und Führungspositionen
Drei Männer und zwei Frauen haben sich Anfang September der Prüfung gestellt.
Mit dem erfolgreichen Abschluss haben sie die Qualifikation für Fach- und Führungspositionen in Unternehmen, Behörden und Einrichtungen des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Die meisten der Absolventinnen und Absolventen belegen einen Vorbereitungskurs bei einer der privatwirtschaftlich organisierten Schulen, um fit zu werden für die Anforderungen des neuen Prüfungsverfahrens. Die LWG hat als einzige zuständige Prüfstelle in Bayern derzeit eine hohe Anzahl an Bewerberinnen und Bewerbern für die Prüfung, die auch aus anderen Bundesländern stammen.

Höheres Lernpensum
Da sich die Prüfung nach neuer Prüfungsverordnung auf der 2. Fortbildungsstufe der höherqualifizierten Berufsbildung befindet (Deutscher Qualifizierungsrahmen (DQR) – Kompetenzniveau 6), sind auch die Prüfungsanforderungen gestiegen und erfordern ein größeres Lernpensum. Ziel der neuen Prüfungsverordnung ist es, die durch den Klimawandel bedingten Herausforderungen wie vegetationstechnische Hilfs- und Schutzmaßnahmen von Bäumen noch stärker einzubeziehen und die aktuell geltenden technischen, arbeitsrechtlichen und bildungspolitischen Faktoren zu berücksichtigen.

Änderungen in der neuen Prüfungsordnung
Neu im zu erbringendem Leistungsspektrum: das „Arbeitsprojekt“. Ein halbes Jahr hatten die Prüflinge Zeit, ein selbst gewähltes Projekt aus der Baumpflege zu planen, umzusetzen, zu bewerten und schriftlich zu dokumentieren. Im anschließenden Fachgespräch galt es, die Umsetzung vorzustellen und sich im mündlichen Prüfungsteil den Fachfragen der Prüferinnen und Prüfer zu stellen.
Auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse werden in der Prüfung nach neuer Verordnung verstärkt abgefragt. Dass sie in der Lage sind, diese Kenntnisse in die Praxis zu transferieren, konnten die Prüflinge im Rahmen der Fallstudie, die es im betriebswirtschaftlichen Teil zu lösen galt, unter Beweis stellen.
Neu hinzu gekommen ist bei der Prüfung nach novellierter Verordnung zudem der Teil „Mitarbeiterführung und Personalmanagement“. Als künftige Fach- und Führungskraft sind nämlich auch Softskills gefragt, die neben der Berücksichtigung von arbeitsorganisatorischen und -rechtlichen Bestimmung von Bedeutung sind.

Erfahrungsberichte
„Die Herausforderung war relativ groß – vor allem, weil die Vorbereitung auf die Prüfung viel Zeit in Anspruch nimmt, genauso wie die Projektarbeit. Das sollte man bedenken,“ so das Fazit von Corinna Schmidt, die eine von zwei Frauen unter den Prüflingen war. Für sie war es hilfreich, schon viel Erfahrung mitzubringen. Ähnlich ging es Moritz Schrader, der nach der bestandenen Prüfung erleichtert war: „Auf jeden Fall sollte man viel Zeit einplanen! Das Lernen mit dem Arbeitsalltag zu verbinden, kann phasenweise sehr kräftezehrend sein.“ Beide haben sich von Seiten der Schule gut begleitet gefühlt und loben den reibungslosen Ablauf.

Staatliche Meister- und Technikerschule Veitshöchheim
Neben der novellierten Fortbildungsprüfung zur „Fachagrarwirtin bzw. -wirt in Baumpflege – Bachelor Professional Baumpflege“ bietet die LWG als Staatliche Meister- und Technikerschule ein vielseitiges Weiterbildungsangebot an. Die Schule gilt als „Grüner Campus“ mit sehr guter Lage in unmittelbare Nähe zur Uni-Stadt Würzburg. An die Schule angeschlossen ist ein Wohnheim mit Einzelzimmern sowie einer Mensa. Die Lehrkräfte vermitteln Wissen am Puls der Zeit, da die Ergebnisse der Forschungsarbeit der LWG direkt in den Unterricht fließen. Exkursionen und Praktika (teilweise international mit ERASMUS-Förderung) runden das Angebot ab. Persönliche Betreuung, ein Mentoring-Programm und ein starkes Netzwerk aus Verbänden, Betrieben und Alumni begleiten den individuellen Weg zur Wirtschafterin bzw. zum Wirtschafter, Meisterin bzw. Meister oder Technikerin bzw. Techniker (Bachelor professional).

Gruppenbild mit neuen Fachagrarwirten und -wirtinnen Baumpflege

Helmut Rausch
© LWG Veitshöchheim

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