Fachinformationen - Bienen und Gehölze
Bäume und Sträucher für Bienen und Insekten

Titelbild der Broschüre Bienengehölze mit verschiedenen Blüten und einer Biene.
In den letzten Jahren zeigt sich ein dramatischer Rückgang an Bienen und Insekten in der Natur. Mit blütenreichen Gärten in Dörfern und Städten kann den Bienen ein lebensnotwendiger Lebensraum geboten werden. Wichtig ist dabei eine gewisse Blüten-Konstanz vom Frühjahr bis zum Herbst. Beobachtungen an Gartengehölzen haben eindeutig gezeigt, dass am Beispiel der Honigbienen, der Wildbienen aber auch zahlreichen Schmetterlingsarten die verschiedensten Gehölze beflogen werden.

Dabei machen die Insekten häufig keinen Unterschied zwischen Alt oder Neu bzw. zwischen heimischen oder nicht heimischen Pflanzen, um ihre Bedürfnisse zu stillen. Mit der steigenden Anzahl verschiedenster Pflanzen, die trotz zunehmender Hitze noch üppig blühen und kräftiges Laub entwickeln, vergrößert sich das Nahrungsangebot im Garten und es lässt sich auch auf kleinen Flächen wertvoller Lebensraum schaffen. Wie dies gelingt, verrät die zusammen mit der Bayerischen Baumschulwirtschaft erarbeitete Empfehlungsliste von Bäumen und Sträucher für Bienen und Insekten.

Broschüre "Bäume und Sträucher für Bienen und Insekten" (2019) kostenlos herunterladen

Bienen spielen beim Obst eine sehr große Rolle. Bei Bestäubern denken wir automatisch an die Honigbiene und wenn Bienenvölker in eine Obstanlage gestellt werden, dann können im Erwerbsobst auch bis zu 80 % der Blüten durch Honigbienen befruchtet werden. Da, wo dies nicht der Fall ist, ist der Anteil deutlich geringer und die Bedeutung der Bestäubung durch Wildbienen wie z. B. Mauerbienen oder Hummeln steigt enorm an, vor allen Dingen bei kühlen oder feuchten Wetterbedingungen. Der Focus des Bienenthemas darf nicht nur auf die Honigbiene eingeengt werden, sondern muss unbedingt auch die Wildbienen mit einbeziehen.

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Weiterhin können Sie die Broschüre bei vielen bayerischen Baumschulbetrieben erwerben. Auch über den Verband Ehemaliger Veitshöchheimer e.V. (VEV) kann die Broschüre in gedruckter Form erworben werden. Bitte beachten Sie aber, dass dem VEV eine Abgabe nur gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro (zuzüglich Versandkosten) möglich ist. Nach Bestellung erhalten Sie die Broschüre mit einer Rechnung. Bestellungen richten Sie bitte an:

Verband Ehemaliger Veitshöchheimer e.V.
An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim
E-Mail: bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Internet: www.vev-bayern.de Externer Link

Gehölze nach der heimischen Linde, im Zeitraum Juli bis Herbst hinein

Die „Sommertracht“ bezieht sich auf eine Blütezeit schwerpunktmäßig im Juli bis August. Jetzt reduziert sich die Auswahl an blühenden Gehölzen enorm. In vielen Städten und Regionen endet mit den heimischen Linden die Honigernte. Nun kommt der Silberlinde eine große Bedeutung zu. Sie blüht deutlich nach der Winterlinde und verströmt einen betörenden Duft, der allerdings einen kleinen Nachteil hat: Die Bäume duften auch noch, wenn sie keinen Nektar mehr haben, vor allen Dingen die Hummeln fliegen hin und verhungern am Baum.
Deswegen muss für ein späteres Blütenangebot im Baumbereich sorgen. Ein großer Hoffnungsträger ist hierbei der Schnurbaum, der auch unter heißen Klimabedingungen bisher gut zu Recht kommt und für kleinere Räume der Blasenbaum, beides Gehölze, die nach der Silberlinde blühen und sich in ganz Europa bereits gut bewährt haben. Tetradium danielii, der Bienenbaum und die Heinrichslinde werden sehr gut beflogen, sind aber primär für Gartensituationen oder Parkanlagen geeignet. Es liegt also an der Gesellschaft aber auch an jedem einzelnen Gärtner, das Nahrundangebot für die Bienen durch geschickte Pflanzenauswahl zu verbessern. Denn jetzt geht es um die Jungvolkpflege und um die Honigernte. Gerade auch im Julizeitraum und später zur Winterbienenaufzucht im Spätsommer ist der Pollen als die zentrale Eiweißquelle sehr wichtig.
In den Gärten sind die dominanten Blütengehölze des Julis für Bienen und Insekten der Schmetterlingsstrauch sowie Hibiskus, der bereits behandelte Lavendel und ein Teil der sommerblühenden Hortensien. Gerade bei den Hortensien ist es erstaunlich, wie stark vor allen Dingen die offenblühenden Sorten mit den fertilen, also fruchtbaren Blütenteilen beflogen werden können. Natürlich nicht über den gesamten Zeitraum, aber wer zum Beispiel die Samthortensien oder auch die Rispenhortensien an einem günstigen Zeitpunkt beobachtet, wird von der Vielfalt von allen möglichen Insektenbesuchern begeistert sein.
Ergänzt wird diese Aufzählung durch die Bartblume, ein wahrer Insektenmagnet, durch den Silberstrauch und neuerdings auch durch Vitex agnus castus, den Mönchspfeffer. Bei den Kletterpflanzen müssen unbedingt die beiden gängigen Vertreter des Wilden Weines mit einbezogen werden, die als wahre Magneten für Insekten und später für zahlreiche Vögel bezeichnet werden können. Und auch Aralia elata und Heptacodium miconioides, der Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch wird im Aufwind der Bienengehölze noch deutlich an Bedeutung im Endverkauf hinzugewinnen.
In den Gärten sind die dominanten Blütengehölze des Julis für Bienen und Insekten der Schmetterlingsstrauch sowie Hibiskus, der bereits behandelte Lavendel und ein Teil der sommerblühenden Hortensien. Gerade bei den Hortensien ist es erstaunlich, wie stark vor allen Dingen die offenblühenden Sorten mit den fertilen, also fruchtbaren Blütenteilen beflogen werden können. Natürlich nicht über den gesamten Zeitraum, aber wer zum Beispiel die Samthortensien oder auch die Rispenhortensien an einem günstigen Zeitpunkt beobachtet, wird von der Vielfalt von allen möglichen Insektenbesuchern begeistert sein.
Allerdings muss man erwähnen, dass die ab Juli blühenden Gehölze und übrigens auch viele bienenfreundliche Stauden meist nicht-heimische Vertreter sind, die aus diesem Grund nicht immer kritiklos gesehen werden, wobei die vom Menschen bewohnten Räume in der Regel nicht besonders natürliche Standorte darstellen und man mittlerweile froh ist, wenn unter den extremen Stadtbedingungen überhaupt noch Pflanzen wachsen können, egal welche Herkunft sie haben. Der Oktober ist der erste Ruhemonat. Die Bienen bereiten sich auf den Winter vor. Es fliegen kaum noch Wildbienen. Die Honigbienen haben bereits ihr Winterfutter eingelagert. An Gehölzen ist es der Efeu, der vor der Winterruhe noch einmal sehr intensiv beflogen wird.

Gehölze die vor dem Obst blühen

„Entwicklungstracht“: Aufbau des Bienenvolkes, kaum Honigbildung
Die „Entwicklungstracht“ reicht von Jahr zu Jahr und von Region zu Region unterschiedlich von Mitte Februar bis Mitte April, hierfür sind Bäume und Sträucher geeignet, die vor den Kirschen und Äpfeln blühen. Die vor dem Obst blühenden Bienengehölze werden für den Aufbau des Bienenvolkes benötigt, die Honigproduktion spielt in diesem Zeitraum kaum eine Rolle. Dabei kommt dem Pollen, also dem männlichen Blütenstaub als Eiweißnahrung für die Brut bzw. für das Brutgeschäft eine große Bedeutung zu. Das zeitige Frühjahr ist bei Futtermangel für die Bienen eine kritische Zeit.
Weiden haben in unseren Breitengraden in diesem Zeitfenster eine ganz besondere Stellung. Von ihnen profitieren die Bienen enorm: Weiden liefern das Futter für die erste frische Brut, erst dann kommen die Obstbäume! Da die Weiden zweihäusig getrenntgeschlechtlich sind, gibt es entweder reich Pollen (gelbe Kätzchen mit Staubgefäßen) oder reich Nektar vorwiegend an den weiblichen Blüten.
Bevor die ersten Weiden blühen, liefert die Haselnuss flächendeckend „das“ frühe Pollenangebot. Die Winter-Schneebälle werden über einen relativ langen Blütezeitraum sehr gut beflogen, ähnliches gilt für mich überraschenderweise auch für den Winterjasmin. Ein absolut unterschätztes Bienengehölz ist Lonicera purpusii, das Winter-Duftgeißblatt, ein unscheinbarer Strauch mit starkem Besuch von Hummeln und an warmen Tagen auch von Bienen über einen ganz langen Zeitraum. Dieser frühe Block an Gehölzen wird von der Kornelkirsche abgelöst, einer guten Bienenpflanze mit hoher ökologischer Bedeutung.
Wichtig und absolut unterschätzt sind in diesem Zusammenhang auch die häufig verwilderten Kirschpflaumen, das sind die ersten weißen Blüten in der freien Landschaft, abgelöst und ergänzt von Schlehen und dem Spitzahorn, der oft zeitgleich mit Vogelkirschen und Trauerweiden ganz zauberhafte Frühlingsbilder liefert. Alle hier genannten Pflanzen können unter dem Aspekt „Bienenfreundlichkeit“ gar nicht hoch genug eingestuft werden und müssen unbedingt erhalten besser noch verstärkt gepflanzt werden.
Gegenstücke für kleinere Gärten sind vor allen Dingen die ungefüllten Sorten aus der Frühlingskirschen-Gruppe, wie z. B. 'Accolade' oder 'Fukubana', aber auch die frühblühenden Mandeln, Pfirsiche und Aprikosen sollten an der Stelle nicht unerwähnt bleiben. Mit den japanischen Ahornen, mit Scheinhasel und Felsenbirnen gibt es zauberhafte Gehölze, die Ökologie und gehobenen Gartengestaltung miteinander verbinden können.
„Frühtracht“: Aufzucht und Vermehrungsphase
Die „Frühtracht“ umfasst den Zeitraum von Anfang/Mitte April bis Ende Mai, wichtig sind Bäume, die parallel zum Obst blühen. In diesem Zeitraum ab Mitte April legen die Völker Vorräte an, die Bienenzahl steigt stark an, der Schwarmtrieb erwacht. Die Sommerbienen, die nur ca. sechs Wochen alt werden, sind für das Volk die Sammelbienen für den Honig. Aber auch in diesem Zeitraum brauchen die Bienen immer wieder Pollen, um damit die Sommerbrut zu füttern.
Mit einer geschickten Auswahl von verschiedenen Obstgehölzen kann ein langer und für die Bienen sehr interessanter Blütenzeitraum abgedeckt werden. Er beginnt mit der frühen Mandel, danach blüht die Aprikose und etwas später Pfirsich. Diese drei Obst-Arten sind nur für warme Standorte geeignet und machen in unserem Land nur einen Bruchteil der Obstgehölze insgesamt aus. So richtig los für die Bienen geht es mit der Kirschblüte, die in mehreren Varianten eine sehr gute Bienenweide darstellt. Auf den Privatgarten übertragen kommen noch die zahlreichen Sorten der Zierkirschen hinzu, die in der Regel auch sehr gut beflogen werden können. Die Kirsche vernetzt das ganze Land und ist zusammen mit dem zeitgleich blühenden Spitzahorn ein absolut wichtiges Bienengehölz.
Kurz nach der Kirsche kommen die Zwetschgen, danach geht es mit dem Kernobst weiter: Erst blüht die Birne, dann der Apfel und als letztes Obst, die derzeit sehr stark nachgefragte Quitte. Der Apfel ist immer noch das dominierende Obstgehölz mit hervorragenden Eigenschaften für die Bienen und kann gar nicht genug gepflanzt werden. Äpfel sind nicht nur gesund, sondern auch für die Förderung der Biodiversität im Garten bestens geeignet.
Neben den Obstgehölzen kommt unseren Ahornen eine besondere Bedeutung im Zeitraum April bis Mai zu. Der Feldahorn ist der robusteste heimische Ahorn, der an vielen Standorten am Ende des Hitzesommers 2018 gut stand. Für die Bienen sind sowohl Spitzahorn als auch der Bergahorn extrem wichtige Bäume. Auf guten Standorten mit guter Wasseranbindung konnte vor allen Dingen der Spitzahorn die Hitze und Trockenheit relativ gut ertragen.
Die Kastanien dürfen auch wegen der Bedeutung für Hummeln und Bienen zukünftig nicht außer Acht gelassen werden. Es gibt noch eine Reihe von relativ unbekannten Arten, die bisher weniger Probleme mit Schädlingen und Krankheiten haben.
Die im April blühenden Bienensträucher sind vor allen Dingen in den Regionen wichtig, wo es nur wenig Obst gibt. Die Felsenbirnen blühen sehr intensiv, wobei sie im direkten Vergleich mit den Obstgehölzen deutlich schlechter beflogen wird. Durch die Früchte und die gestalterische Vielfalt dennoch ein sehr empfehlenswertes Gartengehölz. Die um Ostern blühenden und stark duftenden Schneebälle werden an sonnigen Tagen sehr intensiv besucht. Mit der Trauerform der weidenblättrigen Birne steht uns ein hervorragendes Gehölz für graulaubige Gartensituationen zur Verfügung, welches gut beflogen wird.

Bäume und Sträucher im Blütezeitraum der heimischen Linden im Juni blühende Bienengehölze

Der wichtige Bienenbaum in unseren Städten und Gemeinden ist die Linde und unsere Gesellschaft ist in Zeiten des Klimawandels gefordert, diese Baumart zu erhalten. Die Linden produzieren große Mengen an Nektar und sind für unsere Bienen „die“ Nahrungsquelle in den Monaten Ende Mai, Juni bis Anfang Juli. Bei den lindenbegleitenden Bäumen blüht erst der Tulpenbaum, dann der Trompetenbaum und den Abschluss bildet die Marone, allesamt Baumarten, die in ihren Herkunftsländern als wichtige Bienenbäume eingestuft werden.
Mit dem gemeinen Liguster, mit dem Fingerstrauch, dem Johanniskraut, den verschiedenen Spiersträuchern, den immergrünen Vertretern von Euonymus bis hin zu der lange blühenden Schneebeere gibt es zahlreiche unspektakuläre „Arbeitstiere“, die durch ihre positive Ausstrahlung als gute Insektenpflanzen wertvoll einzustufen sind. Mit dem Bastard-Indigo, dem Blasenstrauch oder Buddleia alternifolia gibt es einige schön blühende Junisträucher, die man nicht sehr häufig sieht und die aber für die Bienen eine positive Bedeutung haben. Und der Essigbaum erscheint in einem ganz anderen Licht, wenn man ihn einmal blühend beobachtet hat. Und wer einmal gesehen hat, wie die Eichblatthortensien von Bienen besucht werden können, dem wird dieses zauberhafte Halbschattengehölz noch mehr Freude bereiten.
Ein unglaubliches Gehölz aus der Familie der Rutaceaen ist die Kleeulme, die regelrecht von Bienen überfallen wird. Diese Pflanze müsste in der Baumschulwirtschaft deutlich stärker vermehrt und angeboten werden. Als Solitärstrauch oder kleiner Baum, Ptelea trifoliata ist sehr robust, auch auf armen Standorten und auch für mittelgroße Gärten geeignet.
Die Rosen sind als Pollenlieferanten für Bienen nicht zu unterschätzen, wobei es nicht immer nur die ganz einfach blühenden Sorten sind, die von Bienen beflogen werden, sondern es gibt eine Vielzahl an empfehlenswerten Gartenrosen mit mehr oder weniger gefüllten Blüten, die beim Abblühen Staubgefäße zeigen. Mit geeigneten Begleitpflanzen wie Lavendel, Salbei, Katzenminze oder Bergminze kann jedes Rosenbeet in ein Bienenbeet verwandelt werden.

Bienengehölze im Zeitraum Mai nach der Apfelblüte bis zur Sommerlinde

„Frühsommertracht“: Jungvolkbildung und Hoch-Zeit der Honigernte
Die „Frühsommertracht“ beginnt nach der Apfelblüte, in der Regel von Anfang/Mitte Mai bis Ende Juni. In diesem Zeitraum erreichen die Bienenvölker ihren Höhepunkt: Neben der Jungvolkbildung findet nahrungsabhängig eine intensive Honigernte statt. Der Mai ist ein wichtiger Abschnitt im Bienenjahr. In diesem Zeitfenster ist Raps die wichtige landwirtschaftliche Kultur, die von Bienen extrem genutzt wird und in guten Jahren Massenerträge liefern kann. Das landauf-landab zu sehende weiße Meer der Obstblüte aus dem Frühjahr ist vorbei, die letzten späten Äpfel sind verblüht.
Gehölze, die im Mai gut beflogen werden
Die optisch auffallenden Blütenbäume direkt nach dem Apfel sind die Kastanien und alle möglichen Arten und Sorten von Sorbus. Diese sind ergiebige Bienenweidepflanzen und eine gute Ergänzung des Nahrungsangebotes nach der Obstblüte. Eine hervorragende Insektenweide ist Crataegus x lavallei 'Carrierei', der Apfeldorn, der nicht nur wegen der Bienenattraktivität zu einem der empfehlenswertesten Hausbäume zu zählen ist. Mit dem Goldregen und dem blau blühenden Blauglockenbaum gibt es zwei weitere Bienengehölze, die den Mai durch ihre spektakulären Blüten enorm aufwerten können.
Aber der wichtige Bienenbaum im späten Mai ist ganz eindeutig die Robinie. Imker fahren regelmäßig zur Blütezeit mit ihren Völkern nach Brandenburg, auf dessen sandigen Böden sich die Robinie nach ihrer Einführung aus Amerika hervorragend verbreiten konnte. Mit Gleditsia gibt es einen weiteren interessanten Vertreter aus der Leguminosen-Gruppe, die durch die etwas spätere Blüte als die Robinien den Übergang zu den ersten Sommerlinden darstellen.
Der Kirschlorbeer mit seinen zahlreichen Sorten ist ein meist unterschätztes Bienennährgehölz, welches im Sommer nachblühen kann. Mit dem portugiesischen Lorbeer und den Photinien sind zwei immergrüne Ergänzungen zum Kirschlorbeer, die aus Bienensicht ungefähr zwei Wochen später blühen aber dann auch sehr gut beflogen werden. Im gleichen Zeitraum zeigt der Feuerdorn seine etwas herb duftenden Blüten und wird wirklich durch ein breites Spektrum von Insekten sehr intensiv beflogen. In der Rosenfamilie gibt es mit Cotoneaster ein weiteres, absolut unterschätztes Bienengehölz in den unterschiedlichsten Wuchsformen. Ähnliches kann uneingeschränkt auf alle Berberitzen, auch die Laubabwerfenden übertragen werden.
Vielleicht hilft den klassischen Blütensträuchern der letzten Jahrzehnte die Feststellung, dass ein erheblicher Teil von Bienen und Hummeln mehr oder weniger gut besucht wird. Denn mit Abelia mosanensis, den verschiedenen Sorten des Erbsenstrauches und den sehr hübschen Formen von Cercis siliquastrum und Cercis canadensis zusammen mit dem Blütenmeer des Blauregens gibt es im Blütenzeitraum des Goldregens, also Anfang/Mitte Mai eine bunte Auswahl kräftig blühender Sträucher, die problemlos in den meisten Gärten zu Recht kommen.
In der späten Maizeit, gibt es mehrere weiße Bienenblüten: in der freien Landschaft wird Viburnum opulus vom Weißdorn und der dann von Cornus sanguinea bzw. Cornus alba abgelöst. Deutzia scabra 'Plena' wird genauso gut beflogen wie die einfach oder bestenfalls halbgefüllten Sorten des Gartenjasmins. In der Zeit blühen mit Cornus controversa und Viburnum plicatum zwei hochwertige Gartengehölze, die in einem kurzen Zeitfenster aber immerhin auch beflogen werden. Mit den rosafarbenen Deutzien, den zauberhaften Kolkwitzien und der breiten Palette an Weigelien können in dieser Gehölzgruppe interessante Farbtöne verwendet werden. Gerade bei den klassischen Blütensträuchern wie Deutzia, Kolkwitzia, Weigela und Philadelphus könnte im Verkaufsgespräch der Aspekt der Bienenfreundlichkeit öfter eingestreut werden.