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Schnitt des Beerenobstes - Johannisbeere

Beerensträucher sind robust und eignen sich für kleine Gärten und für auch für Garteneinsteiger. Gesundes Obst aus dem eigenen Garten ist mit Beerenobst keine Hexerei, wenn unter anderem einige Grundsätze beim Schnitt beachtet werden.

Grundsätze beim Schnitt von Johannisbeeren

  • Rote und weiße Johannisbeeren fruchten bevorzugt an 2- und 3-jährigem Holz, schwarze Johannisbeeren an 1- und 2-jährigem Holz.
  • Der beste Schnittzeitpunkt liegt nach der Ernte.
  • Angestrebt wird ein lockerer Aufbau des Strauches, um Pilzinfektionen zu vermeiden und durch eine bessere Belichtung der Früchte die Fruchtqualität zu verbessern.
  • Ständige Trieberneuerung und Aufbau neuer Gerüstäste sorgen für eine gleichbleibende Fruchtqualität und Vitalität der Gehölze.
  • Wichtigste Erziehungsformen sind Strauch und Stämmchen.
  • Erziehung als Hecke oder Spindel möglich.

Schnitt von Johannisbeersträuchern

Im Pflanzjahr (1. Jahr)

Im Frühjahr werden bei der Pflanzung wurzelnackter Sträucher von den vorhandenen Trieben 4 bis 5 der stärksten Triebe belassen und auf ein Drittel ihrer Länge auf eine nach außen stehende Knospe zurückgeschnitten. Containerpflanzen brauchen keinen Rückschnitt.

Im 2. und 3. Jahr

Im 2. und 3. Jahr wird die Zahl der Gerüstäste auf 10 bis 12 vergrößert. Dafür bleiben die 3 bis 4 kräftigsten Bodentriebe des letztjährigen Austriebes stehen. Die schwächeren und krumm gewachsenen Triebe werden entfernt. Bestehende Triebe werden nicht eingekürzt.Im 3. Jahr besteht der Strauch bereits aus 10 Gerüstästen.

Im 4. und allen folgenden Jahren

Im 4. und allen folgenden Jahren wird der Aufbau des Strauches aus 10 bis 12 Gerüstästen beibehalten und jährlich 3 bis 4 Gerüstäste, die älter als 4 bis 5 Jahre sind (erkenntlich am dunklen Holz und starker Verzweigung), nach der Ernte über dem Boden weggeschnitten. Dafür lässt man 3 bis 4 kräftige Neutriebe stehen. Alle sonstigen Neutriebe werden an der Basis entfernt, ebenso alle nach innen wachsenden und zu dicht stehenden Seitentriebe. Nur bei schwachwachsenden Sorten wird die Triebverlängerung um ein Drittel zurückgeschnitten.

Besonderheiten

Bei sich schlecht verzweigenden roten Johannisbeersorten, wie z. B. 'Red Lake', 'Stanza', 'Jonkheer van Tets', werden zusätzlich die Triebverlängerungen der Bodentriebe um ein Drittel zurückgenommen. Seitentriebe aus 2-jährigem und älterem Holz werden auf 3 bis 4 Augen eingekürzt. Bei schwarzen Johannisbeeren werden jährlich alle Gerüstäste, die älter als 3 Jahre sind, weggeschnitten und dafür 3 bis 4 kräftige Neutriebe belassen.
Stämmchen bilden ihre Krone nur aus 5 bis 6 Trieben der Veredlungsstelle. Diese Leittriebe (Gerüstäste) werden nach der Pflanzung um die Hälfte eingekürzt. In den Folgejahren werden zu dicht stehende Seitentriebe entfernt. Um die Krone jung zu halten, sollten ab dem 4. Standjahr jährlich 1 bis 2 Gerüstäste auf einen Neutrieb zurückgeschnitten werden, der nahe an der Veredelungsstelle herauswächst. Bitte beachten Sie, dass Stämmchen angebunden und die Gerüstäste auf einer Aufliegemöglichkeit ("Dreibock") vor dem Ausschlitzen geschützt werden sollten!