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Empfehlenswerte Steinobst-Sorten
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Steinobst wie z. B. Kirschen, Zwetschgen und Pfirsiche sind beliebte Obstarten, die nur recht kurz gelagert werden können und deshalb beim Frischverzehr hoch im Kurs stehen. Auch in kleineren Gärten besteht die Möglichkeit mit schwachwachsenden Unterlagen wohlschmeckende Früchte zu erzielen.

Süßkirschen

Im Hausgarten sind Bäume auf schwachwachsenden Unterlagen wie GiSelA 5 oder GiSelA 3 bzw. Weigi 1 und Weigi 2, jeweils in Verbindung mit Spindelerziehung, empfehlenswert.

Standort und Jahreswitterung beeinflussen die Reifezeit, die in Kirschwochen angegeben wird. Die Reifefolge innerhalb der Sorten bleibt im Allgemeinen gleich. Die erste Kirschwoche liegt gewöhnlich Ende Mai bis Anfang Juni. Beachten Sie, dass nur früh reifende Sorten bis Kirschwoche 3 bis 4 als madenfrei eingestuft werden.
  • 'Burlat': Reifezeit 2. - 3. Kirschwoche; Frühsorte, deshalb „madenfrei“; bewährte Standardsorte der frühen Reifezeit; stark wüchsige Sorte
  • 'Bellise' Reifezeit 3. - 4. Kirschwoche; wüchsige ertragreiche Neuheit mit guter Fruchtqualität und längerem Erntefenster
  • 'Summit': Reifezeit 4 - 5. Kirschwoche; große, feste Früchte mit gutem Geschmack; kompakter Wuchs, platzanfällig
  • 'Sylvia': Reifezeit 5. - 6. Kirschwoche; großfruchtig,fest, relativ platzfest; kompakter, sparriger Wuchs
  • 'Kordia' (Ersatz für 'Hedelfinger'): Reifezeit 6. Kirschwoche; relativ platzfest, sehr gute Qualität; nicht in Frühlagen (frostempfindliche Blüte)
  • 'Regina': 7. Kirschwoche, Spätsorte; positiv in Ertrag, Qualität, Geschmack, Platzfestigkeit; gute Verzweigung (schöner Wuchs)
  • Weitere Frühsorten (madenfrei): 'Johanna', 'Merchant'
  • Neue frühe, selbstfruchtbare Sorten (madenfrei): 'Celeste', 'Sweet Early', 'Early Star'
  • Selbstfruchtbare Sorten (Reifezeit mittel bis spät): 'Lapins', 'Sweetheart', 'Sunburst', 'Skeena' - diese jedoch in regenreichen Gebieten höhere Gefahr für Platzen und Monilia; 'Grace Star' hingegen relativ platzfest.

Sauerkirschen

Nur Monilia-festere Sorten als 'Schattenmorelle', 'Morellenfeuer' sinnvoll!

Standort und Jahreswitterung beeinflussen die Reifezeit, die in Kirschwochen angegeben wird. Die Reifefolge innerhalb der Sorten bleibt im Allgemeinen gleich. Die erste Kirschwoche liegt gewöhnlich Ende Mai bis Anfang Juni.
  • 'Karneol': Reifezeit 6. Kirschwoche; süßsauer; großfruchtig, da schwacher Ertrag (Verbesserung durch Süß- oder andere Sauerkirschen als Befruchter)
  • 'Morina': Reifezeit 6. - 7. Kirschwoche; sehr robuste, kaum verkahlende Sorte, süß-sauer, geschmacklich gut, löst trocken vom Stiel, Befruchter sinnvoll
  • 'Safir': Reifezeit 7. Kirschwoche; Reife vor 'Schattenmorelle', guter Träger; leichter, aber tolerierbarer Moniliabefall
  • 'Ungarische Traubige': Reifezeit 6. - 7. Kirschwoche; robust, vielseitig verwendbar, z.T. selbstfruchtbar; für warme Standorte
Neu:
'Achat', 'Jade': sehr großfruchtige, mild-süßlich bis leicht säuerliche Früchte, auch als Tafelobst; bezüglich Monilia-Spitzendürre robuste Sauerkirschen.
Acht rote Kirschen mit Blättern

Süßkirsche 'Regina'

Mehrere hellrote Kirschen mit Bläterrn an einem Ast

Sauerkirsche 'Morina'

Zwetschegen an einem Ast mit Blättern

Zwetschge

Zwetschgen

  • 'Katinka': Reifezeit bereits ab Mitte Juli; frühe und z.T. sehr hohe Erträge; kleinere Frucht, jedoch qualitativ beste Frühsorte, gut steinlöslich; tolerant gegen Scharka!
  • 'Tegera': Reifezeit mittelfrüh, ab Anfang August; gute Erträge, steinlöslich, qualitativ gut, Ersatz für 'Ersinger'; kurzes Erntefenster
  • 'Hanita': Reifezeit Mitte bis Ende August; positiv hinsichtlich Geschmack, Größe und Ertrag; nachteilig: steiler Wuchs => Formieren sinnvoll; tolerant gegen Scharka!
  • 'Toptaste': Reifezeit Ende August bis Mitte September; sehr gute, feste Tafel- und Backfrucht mit langem Erntefenster. Vollreif süß, aromatisch; hervorragender Geschmack. Steinlöslich erst bei voller Reife.
  • 'Cacaks Fruchtbare': Reifezeit Ende August/ Anfang September; sehr ertragreiche, blau bereifte, backfähige Sorte, die ein bis zwei Wochen vor 'Hauszwetsche' reift. Scharka möglich! Bei Überbehang kleinere Früchte möglich. Daher bei kleinen Bäumen überzählige Früchte Ende Mai ausdünnen.
  • 'Hauszwetsche': Reifezeit Anfang bis Mitte September; geschmacklich hochwertig, jedoch anfällig (Scharka, Rost, Narrenkrankheit) und später Ertragsbeginn; sinnvoll: großfruchtige Typen (Auslesen) wie 'Schüfer', 'Meschenmoser', 'Etscheid'
  • 'Haroma': Reifezeit Mitte September; hoher Ertrag; dennoch geschmacklich gute Sorte mit orange-farbenem Fruchtfleisch. Darf nicht zu früh geerntet werden!
Neu: Scharka-hypersensible Sorten
In Gebieten mit starkem Befall der Scharkakrankheit (= Virusbefall, der nicht bekämpft werden kann: befallene Bäume müssen gerodet werden) stellen die hypersensiblen, ab September reifenden Sorten 'Jojo', 'Jofela', 'Joganta' (einen großfruchtige Tafelsorte) Alternativen dar.

Mirabellen

  • 'Mirabelle von Nancy': runde, kirschengroße gelbe Früchte mit zum Teil rötlichen Punkten. Bewährte wohlschmeckende Sorte mit der Ernte Mitte/ Ende August.
  • Neu: 'Aprimira': Frucht mirabellenähnlich, länglich-oval; gelb mit pink-orangefarbenen Backen; fest, süß, feines Aroma; langes Erntefenster: drei Wochen ab Mitte/ Ende August

Renekloden

  • 'Große Grüne Reneklode': bewährte Sorte, grün-gelbe Frucht, sehr süß
  • 'Graf Althans': violettblaue Haut, fein säuerlicher Geschmack

Pfirsich

Folgende Sorten haben geringere Probleme mit der gefürchteten Kräuselkrankheit:

  • 'Benedicte': Reife Anfang bis Mitte August; geschmacklich gute, weißfleischige Sorte
  • 'Fruteria': Reife Anfang August, weißfleischig, süß im Geschmack

Aprikose

'Hargrand', 'Goldrich' und 'Bergeron' stellen bezüglich Größe und vor allem Geschmack eine Verbesserung des Sortimentes dar!

Neu: 'Kioto' (sehr ertragreich), 'Pinkcot' (Synonym: Pinkaprikose)