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Wer die Kosten kennt, kalkuliert mit klarem Kopf - Das Wissen des Kalkulators

Wer die Kosten kennt, kalkuliert mit klarem Kopf! Titelseite

Jeder GaLaBau-Unternehmer muss das ABC des Controlling beherrschen und die betriebswirtschaftliche Klaviatur voll ausspielen. Folgende Grundsatzfragen stehen im Zentrum der Betrachtung: Wie arbeitet der eigene Betrieb, wie arbeiten die anderen? Wie kalkuliere ich meine Leistung? Wie komme ich schneller an mein Geld und wie behalte ich es? Wie kann ich Kostenfallen ausfindig machen, um damit meinen Gewinn zu sichern.

2018, 12 Seiten

Als betriebswirtschaftlicher "Berater“ steht dem Verfasser GaLaBau-Unternehmer Frederick M. zur Seite.
In unserer Volkswirtschaft gilt der Satz: Stillstand ist Rückschritt. Dies trifft auch auf kleine und mittelständische GaLaBau-Unternehmen zu. Wer nicht bereit ist, laufend in seinem eigenen Betrieb zu überprüfen, ob die Arbeitsabläufe, die Liquidität und das Leistungsangebot noch stimmen, der tritt betriebswirtschaftlich auf der Stelle und fährt allmählich Verluste ein.

Aus Kompetenz wird Existenz

"Wer auf sein Geld achtet, der hat auch welches.“ Bei diesem scharfsinnigen Satz müssten allen Existenzgründern oder Betriebsnachfolgern im GaLaBau die Ohren klingen. Oft hört man klagen: "Die Selbständigkeit macht Riesenspaß, wenn nur das Geld nicht wäre! Jedem Euro musst Du hinterher rennen!“ oder: "Wenn ich meine Überstunden bedenke, verdiene ich weniger als früher“. Ein anderer, wie z. B. mein Freund und Ehemaliger Veitshöchheimer, Frederick M., hat damit überhaupt keine Probleme. Er ist stolz auf sein start-up-GaLaBau-Unternehmen und freut sich, dass die Einnahmen "regelmäßig und ergiebig sprudeln.“
Zum seinem Erfolg im GaLaBau gehören Finanzen, Zeit, Ziele und Zufriedenheit der Kunden. Aber auch die Mitarbeiterorientierung, positive Lernerfolge der Führung und neue Ideen für kommende Projekte sind wichtig. Der Unternehmer und Politiker Philipp Rosenthal (1916-2001) prägte einmal folgenden denkwürdigen Satz: "Wer zu spät an die Kosten denkt, ruiniert sein Unternehmen. Wer immer zu früh an die Kosten denkt, tötet die Kreativität“. Damit drückte er aus, in welcher Zwickmühle (zwischen Gewinn und Verlust) sich jeder Unternehmer befindet. Als geschickter Unternehmer weiß Frederick M., was seine Leistung kostet. Er versteht es, möglichst rasch an sein Geld zu kommen. Und er trägt Sorge dafür, dass er dieses Geld auch nicht unachtsam verliert. Ein gutes Händchen für Zahlen steigert die Erfolgschancen.

Kostenfallen: Das Leben ist teuer!

Warum Existenzgründer sehr oft scheitern, liegt daran, dass sie die Betriebsleistung überschätzen, ihre Liquidität aus dem Auge verlieren, keine Ahnung von Controlling haben, dass sie die "schwarzen Löcher“ nicht ernst nehmen und die Kosten davon galoppieren lassen. Weder Euphorie noch ständiges "Bedenkenträgertum“ stärken ein Projekt. Ein tragfähiger Businessplan und ein vertrauensvoller Umgang mit der Belegschaft kann Kosten killen. Auch die Bank erkennt diese Mitarbeiterorientierung als betriebswirtschaftliches Fundament an. Der Unternehmer muss Aufträge generieren und nachkalkulieren: "Wo haben wir Geld verloren?" — ist die häufigste Streitfrage.
Die Antwort liegt meist in der mangelnden Kommunikation, an nicht optimal strukturierten und geplanten Arbeitsabläufen. Also dort, wo gearbeitet wird, wo Material und Gerät nicht rechtzeitig disponiert werden, wo Mitarbeiter falsch eingesetzt und zudem nicht richtig informiert werden. Jeder achtet auf den Treibstoffverbrauch seines Fahrzeuges. Nicht selten kommt es vor, dass die Herstellerangaben von der Realität abweichen. Man fühlt sich "über den Tisch gezogen“: Eine unerwartet hohe Reparaturrechnung, ein drastischer Zahlungsausfall, ein plötzlich erkrankter Vorarbeiter, ein dreister Diebstahl, ein Kunde weiß nicht, was er will usw.; diese Reihe ließe sich noch beliebig lang fortführen. Von der gefühlten Inflation ganz zu schweigen!

Kosten- und Leistungsrechnung fördern finanzielle Intelligenz

Eine transparente Kosten- und Leistungsrechnung und das Gespür für aussagekräftige Kennzahlen sind die tragenden Säulen des GaLaBau-Unternehmens. Die Studierenden an der Meister- und Technikerschule können sich diese finanzielle Intelligenz aneignen. Zunächst sind die variablen Kosten wichtig. Dann kommen die Zuschläge für Allgemeine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn (= AGK und WuG). Beim Unternehmer zählen im Endeffekt nicht die Pflanz- und Pflasterflächen, die Blockstufen oder Trockenmauern, die gesetzt, sondern die Höhe der Deckungsbeiträge, die erwirtschaftet wurden. Die Studierenden üben die Kosten- und Leistungsrechnung (= Angebotskalkulation, Vor, Nachkalkulation).
Weil Frederick M. eine sorgfältige Wirtschaftlichkeits- und Vertragsprüfung durchführt, wird er bei fast keinem Auftrag durch einen Mangel aufgeschreckt, den er nicht vor Beginn schon notiert hat. Das Nachtragsmanagement ziehen er und seine Führungskräfte bei Bedarf souverän durch.
Weitere Informationen enthält der Fachartikel.