Michaela Kaniber besucht LWG und LGS
Neue Bayerische Landwirtschaftsministerin auf Unterfrankentour

Michaela Kaniber riecht an einer Mittelwand aus Bienenwachs

Einen vollgepackten Terminkalender hatte die neue Bayerische Landwirtschaftsministerin am vergangenen Freitag, den 06. April 2018. So stand für Michaela Kaniber gleich dreimal Unterfranken auf dem Programm, das sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite zeigte. Tatkräftig mit Anpacken musste die Ministerin bei ihrem ersten Termin hoch oben in den Weinberger bei Wipfeld (Wipfelder Zehntgraf). Dort wo traditionell vor allem Silvaner, Grauburgunder und Traminer angebaut werden, wächst und gedeiht künftig, umgeben von Weinreben, ein fränkischer Zwetschgenbaum. Unterstützung beim Ausheben des Pflanzortes hatte Landwirtschaftsministerin Kaniber u. a. von Landrat Florian Töpper, Weinbaupräsident Artur Steinmann sowie Klara Zehnder, der erst kürzlich gewählten Fränkischen Weinkönigin. Die höchste Weinbotschafterin Frankens ist seit rund vier Wochen im Amt und hatte bei der Pflanzaktion des Arbeitskreises ´Franken.Wein.Schöner.Land!´ ihren ersten großen Auftritt.
Michaela Kaniber mit Spaten in der Hand mit anderen Vertretern beim Pflanzen eines ZwetschgenbaumesZoombild vorhanden

© ALE Unterfr. Würzburg

Rund 2.500 Bäume wurden seit dem Beginn der Aktion im Jahr 2000 bereits in den fränkischen Weinbergen gepflanzt, um die Reblandschaft für Mensch aber auch Fauna noch attraktiver zu gestalten. Dabei wurde die ´Fränkische Hauszwetschge´ nach 2017 bereits zum zweiten Mal zum Baum des Jahres gekürt, nicht ohne Grund: So ist die dunkelblaue Frucht, die sich nicht nur zum Frischverzehr eignet, sondern auch im ´Zwetschgenblootz´, auf dem Teller oder als Obstbrand im Glas eine gute Figur macht, auch ein typisch fränkisches Erzeugnis mit historischem Hintergrund. Bereits seit dem 18. Jhd. wird die Zwetschge, die im Gegensatz zur Pflaume kleiner und länglich-oval ist, in Franken in größeren Umfang kultiviert. Sie gehörte lange Zeit neben dem Apfel und der Birne zu den wichtigsten Obstbäumen in den Streuobstwiesen. Durch Frostjahre, verstärkte Mechanisierung der Landwirtschaft und sinkender Wirtschaftlichkeit verschwand sie jedoch nicht nur von der Fläche sondern auch in den Köpfen. „Was in der Wachau die Marille ist, ist die Zwetschge für Franken“, so Landwirtschaftsministerin Kaniber. Für sie gehört die Zwetschge daher genauso wie der Silvaner zu Franken.

LWG heute und morgen

Nach kurzem Durchatmen im Weinberg ging es auch schon direkt weiter auf den ´Grünen Campus´ nach Veitshöchheim. Bei ihrem Antrittsbesuch an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau standen ein Blick hinter die Kulissen und Einblicke in die laufende Forschungsarbeit der Institute auf der Agenda. Dr. Hermann Kolesch, Präsident der LWG, stellte dazu die Arbeitsfelder der Institute und Fachzentren vor und entführte die Landwirtschaftsministerin mit Urban Gardening, Bewässerungstechnik, Kiwibeeren, Klimafassende und Ökoweinbau so in unterschiedliche wie spannende Themenfelder. Mit der Weiterentwicklung der LWG, insbesondere der Ausweitung der Bienenforschung und dem Neubau des Institutes für Bienenkunde und Imkerei, standen dabei auch strukturelle Themen und anstehende Baumaßnahmen im Mittelpunkt.
Rund 50 Millionen investierte der Freistaat bereits in den vergangenen Jahren in die Infrastruktur und damit in die Zukunftsfähigkeit der Landesanstalt. „Um den Problemen von morgen schon heute auf Augenhöhe begegnen zu können, bedarf es neben qualifizierter Mitarbeiter auch zeitgemäßer Technik und Ausstattung“, so Dr. Hermann Kolesch. Schon jetzt werfen die Baumaßnahmen am Thüngersheimer Versuchsbetrieb Stutel (Neubau Verwaltungsgebäude und Maschinenhalle) sowie der Neubau des Institutes für Bienenkunde und Imkerei ihre Schatten voraus. Während die Bagger am Stutel bereits im September rollen werden (Investitionssumme rund 5,5 Millionen Euro), laufen auch die Planungen für den Neubau des Institutes für Bienenkunde und Imkerei bereits auf Hochtouren.
LWG zum Anfassen gab es schließlich bei der Führung über das Gelände, bei der im Wachsraum der erste Stopp eingelegt wurde. Neben einem Rundgang in den Gewächshäusern des Zierpflanzbaus, in denen u. a. die Einwirkung von LED-Beleuchtung auf das Pflanzenwachstum untersucht wird, warf die Ministerin auch einen Blick in das neue Sensorikzentrum. Die „Werkstatt für die Sinne“ wurde über zwei Jahre lang aufwendig umgebaut und erst im Sommer 2017 eingeweiht. Besonders bunt ging es in der Kelterhalle des Weinbauversuchsbetriebes zu, in der junge Designstudierende übermannshohe Bocksbeutel-PS-Modelle künstlerisch verzierten, die künftig auf den Flächen der LGS in Würzburg die Blicke auf sich ziehen werden.
LGS 2018: der Countdown läuft
Im Zeichen des Schmetterlings erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm zum Entdecken, Mitmachen, Spielen und Staunen – auch auf der 800 m² Schaufläche des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Unter dem Slogan "Landschaft! Wein! Garten! – Bayerns Vielfalt genießen" bildet in diesem Jahr der Weinbau den thematischen Schwerpunkt im Außenraum. Bei einem Rundgang durch die bereits bepflanzten Außenanlagen verschaffte sich Michaela Kaniber am Nachmittag eine Überblick über den Arbeitsstand an ´ihrem Pavillon´.
Besonders beeindruckte dabei der Vinomax, ein Hörsaal in Holzbauweise angelehnt an die Form eines Ceratiten, der sich eindrucksvoll im Rebgarten erhebt. Mit einem Glas gekühlten LWG-Secco stieß die Ministerin auf einen erfolgreichen Verlauf der Landesgartenschau 2018 an. Die Besucher erwartet am Pavillon des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten an 179 Tagen ein buntes Programm: regelmäßig wechselnde Ausstellungen, Live-Beratungen, Erlebnisführungen, spannende Einblicke in die Arbeit der bayerische Landwirtschaftsverwaltung sowie ein Mitmachprogramm für Groß- und Klein.

Impressionen vom Besuch der Staatsministerin Michaela Kaniber